Nightmare – Mörderische Träume

Der Film „Nightmare – Mörderische Träume“ (Originaltitel: A Nightmare on Elm Street) von Wes Craven aus dem Jahr 1984 ist ein Meilenstein des Horrorfilms und der Auftakt zu einer erfolgreichsten Horror Filmreihen.

Albträume und Realität verschwimmen
Die Geschichte beginnt in der fiktiven Kleinstadt Springwood, wo eine Gruppe von Teenagern von verstörenden Albträumen geplagt wird. In diesen Träumen begegnen sie einem unheimlichen Mann mit verbranntem Gesicht, einem roten und grünen Pullover, einem abgewetzten Hut und einer tödlichen Handschuhklinge – Freddy Krueger. Freddy verfolgt sie in ihren Träumen, und alles, was ihnen dort widerfährt, hat tödliche Konsequenzen in der realen Welt.

Die Schülerin Tina Gray hat eine besonders grausame Vision von Freddy. Als sie ihre Freunde – Nancy Thompson, Rod Lane und ihren Freund Glen Lantz – davon erzählt, beschließen sie, die Nacht zusammen in Tinas Haus zu verbringen. Während der Nacht wird Tina in ihrem Traum von Freddy angegriffen und in der Realität sieht man, wie sie brutal durch die Luft geschleudert und von unsichtbaren Klingen zerfetzt wird.
Ihr Freund Rod, der einzige Zeuge, wird des Mordes verdächtigt und flieht.

Nancy, die Tochter eines Polizisten, fängt auch an, von Freddy zu träumen. Sie merkt, dass ihre Träume was mit Tinas Tod zu tun haben. Rod wird in Polizeigewahrsam genommen, aber Freddy bringt ihn in seiner Zelle um, indem er es wie einen Selbstmord aussehen lässt. Nancy versucht, wach zu bleiben, um Freddy zu entkommen, und findet raus, dass Verletzungen aus den Träumen in die echte Welt übertragen werden können. Ihre Eltern glauben ihr nicht und schicken sie in ein Schlaflabor. Freddy versucht dort erneut, sie zu töten. Sie bringt jedoch seinen Hut aus dem Traum mit und beweist so, dass er real ist.

Regie: Wes Craven
Drehbuch: Wes Craven
Produktion: Robert Shaye
Musik: Charles Bernstein
Kamera: Jacques Haitkin
Schnitt: Patrick McMahon, Rick Shaine
Spezialeffekte: Jim Doyle
Verleih: New Line Cinema

Hauptdarsteller |innen:

• Heather Langenkamp als Nancy Thompson
• Robert Englund als Freddy Krueger
• John Saxon als Lt. Donald Thompson (Nancys Vater)
• Ronee Blakley als Marge Thompson (Nancys Mutter)
• Amanda Wyss als Tina Gray
• Nick Corri (auch bekannt als Jsu Garcia) als Rod Lane
• Johnny Depp als Glen Lantz (Nancys Freund)
• Charles Fleischer als Dr. King (Schlaflaborarzt)
• Joseph Whipp als Sergeant Parker
• Lin Shaye als Lehrerin
• Ed Call als Mr. Lantz (Glens Vater)

Wissenswertes

• Wes Cravens Idee: Die Grundidee für den Film stammt aus Zeitungsartikeln über eine Serie unerklärlicher Todesfälle bei jungen Männern in Südostasien. Diese Männer hatten berichtet, von Albträumen geplagt zu werden, und starben schließlich im Schlaf. Diese mysteriösen Vorfälle inspirierten Craven, eine Geschichte zu entwickeln, in der Träume tödliche Konsequenzen haben können.
• Freddy Krueger: Die Figur von Freddy basiert teilweise auf einer Person, die Craven als Kind erschreckte: Ein älterer Mann mit einem einschüchternden Erscheinungsbild, der ihn einmal durch ein Fenster beobachtete.
• Der Look: Freddy Kruegers verbranntes Gesicht wurde von echten Verbrennungsopfern inspiriert. Das Make-up-Design wurde von David B. Miller entwickelt und gehört zu den denkwürdigsten Masken in der Filmgeschichte.
• Der Handschuh mit Klingen: Wes Craven wollte eine einzigartige Waffe schaffen, die sowohl primitiv als auch furchterregend wirkt. Die Idee, Klingen an einem Handschuh zu befestigen, kam ihm, als er über die Urängste des Menschen vor Krallen nachdachte.
• Der Film markierte das Schauspieldebüt von Johnny Depp. Ursprünglich hatte Wes Craven nicht geplant, Depp zu besetzen, da er ihn für zu „langweilig“ hielt. Doch Cravens Tochter fand Depp charmant und überzeugte ihren Vater, ihn auszuwählen.
• Budget: Der Film wurde mit einem vergleichsweise niedrigen Budget von rund 1,8 Millionen US-Dollar produziert.
• Einspielergebnis: Der Film spielte weltweit über 57 Millionen US-Dollar ein und war damit ein riesiger finanzieller Erfolg für das Studio New Line Cinema, das damals als „The House That Freddy Built“ bekannt wurde.
• Tinas Todesszene: Die Szene, in der Tina durch die Luft geschleudert wird, wurde mit einem rotierenden Raum gedreht. Dies war eine bahnbrechende technische Leistung, die später in Filmen wie Inception wieder aufgegriffen wurde.
• Glens Tod: Die Szene, in der Glen in sein Bett gezogen wird und eine Fontäne aus Blut hervorbricht, wurde ebenfalls in einem umgedrehten Raum gefilmt. Dabei wurde Wasser mit roter Farbe gemischt, was für eine besonders dramatische Wirkung sorgte.
• Wes Craven wollte ursprünglich ein Happy End für den Film, in dem Nancy Freddy besiegt und in die Realität zurückkehrt. Doch der Produzent Robert Shaye bestand auf einem offenen Ende, um Raum für Fortsetzungen zu lassen. Das Ergebnis war das ambivalente, traumähnliche Ende, das Zuschauer bis heute diskutieren.
• Iconic Villain: Freddy Krueger wurde schnell zu einer der bekanntesten Figuren der Horrorgeschichte. Im Gegensatz zu anderen Horror-Ikonen wie Michael Myers oder Jason Voorhees hat Freddy eine ausgeprägte Persönlichkeit, spricht viel und verwendet schwarzen Humor.
• Merchandise und Popkultur: Der Erfolg des Films führte zu zahlreichen Merchandise-Artikeln, wie Puppen, Videospielen und sogar einer eigenen TV-Serie (Freddy’s Nightmares).
• Kritischer Erfolg: „Nightmare – Mörderische Träume“ wurde von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gelobt und wird oft als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten angesehen.
• Einfluss: Der Film beeinflusste eine Vielzahl von Horrorfilmen und begründete die Karriere von Wes Craven als Meister des modernen Horrors.
• Der Film führte zu einer langen Reihe von Fortsetzungen, Spin-offs und einem Remake. Insgesamt gibt es 9 Filme im Freddy-Universum, darunter ein Crossover mit Jason Voorhees (Freddy vs. Jason, 2003).

Trailer: