Kinder des Zorns (Originaltitel: Children of the Corn) ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1984, der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King basiert. Der Film spielt in der ländlichen Kleinstadt Gatlin, Nebraska, und vermischt Elemente des okkulten Horrors mit der Vorstellung einer religiösen Sekte von Kindern.
Filmhandlung
Der Film beginnt mit einer Rückblende. Der Junge Job erzählt, was er erlebt hat. In der Stadt Gatlin übernehmen die Kinder die Kontrolle. Der Prediger Isaac Chroner hat sie zu einer Sekte gemacht. Die Kinder führen einen brutalen Aufstand durch, weil sie von einer Gestalt beeinflusst werden, die „Der, der hinter den Reihen wandelt“ genannt wird. Die Kinder ermorden die Erwachsenen während eines Gottesdienstes in einem Diner. Auch Jobs Vater wird getötet. Nur Job und seine kleine Schwester überleben.
Burt und Vicky sind drei Jahre zuvor angekommen. Jetzt reisen sie mit dem Auto durch die Straßen Nebraskas. Burt hat gerade sein Medizinstudium abgeschlossen. Er und Vicky wollen gemeinsam in Seattle neu anfangen. Während sie durch ein Gebiet mit Kornfeldern fahren, überfährt Burt versehentlich einen Jungen namens Joseph. Der Junge war bereits tot, bevor sie ihn überfuhren.
Burt sieht, dass der Junge tot ist. Er hat eine durchgeschnittene Kehle. Er bringt die Leiche in die nächste Stadt, um die Polizei zu rufen. So kommen sie nach Gatlin. Die Straßen sind leer und die Häuser verfallen. Überall hängen seltsame religiöse Symbole, zum Beispiel Kreuze aus Maiskolben. Die Atmosphäre ist bedrohlich.
Burt und Vicky entdecken eine Sekte. Alle Erwachsenen sind plötzlich verschwunden. Die Kinder leben dort, führen eine Landwirtschaft, aber es gibt keinerlei Spuren von Erwachsenen.
Bald werden sie von einer Gruppe Kinder umzingelt, die von Malachai Boardman angeführt wird. Malachai ist eine gewalttätige Figur, die Isaac in seiner Strenge und seinem Fanatismus sogar übertrifft. Während Isaac die Kinder mit seiner religiösen Rhetorik anführt, nutzt Malachai Gewalt, um die Regeln durchzusetzen…
Regie: Fritz Kiersch
Drehbuch: George Goldsmith (basierend auf der Kurzgeschichte von Stephen King)
Produktion: Donald P. Borchers, Terence Kirby
Musik: Jonathan Elias
Kamera: João Fernandes
Schnitt: Harry Keramidas
Hauptdarsteller|innen:
Rolle | Darsteller |
---|---|
Burt Stanton | Peter Horton |
Vicky Baxter | Linda Hamilton |
Isaac Chroner | John Franklin |
Malachai Boardman | Courtney Gains |
Job | Robby Kiger |
Sarah | Anne Marie McEvoy |
Joseph | Jonas Marlowe |
Rachel | Julie Maddalena |
Wissenswertes
- Die Vorlage des Films war eine Kurzgeschichte von Stephen King, die 1977 in der Anthologie Night Shift (dt. Nachtschicht) veröffentlicht wurde. Die Geschichte war wesentlich düsterer als der Film und enthielt viele unheimliche Elemente, die später im Film abgeschwächt wurden.
- King’s Kurzgeschichte war eine Metapher für den religiösen Fanatismus, den King in der amerikanischen Gesellschaft beobachtete. Die Vorstellung von Kindern, die ihre Eltern töten, um einer höheren Macht zu dienen, verstärkt die Wirkung der gruseligen Atmosphäre.
- Drehorte: Der Film wurde nicht in Nebraska gedreht, obwohl die Handlung dort spielt. Stattdessen fanden die Dreharbeiten in Sioux City, Iowa und in Whiting, Iowa statt. Diese Städte boten die perfekte Umgebung mit den ausgedehnten Maisfeldern und der typischen ländlichen Atmosphäre.
- Produktion mit niedrigem Budget: Mit einem Budget von nur 800.000 US-Dollar wurde der Film äußerst sparsam produziert. Trotz des geringen Budgets konnte der Film weltweit etwa 14,6 Millionen US-Dollar einspielen, was ihn zu einem kommerziellen Erfolg machte.
- Effekte und visuelle Tricks: Wegen des begrenzten Budgets waren die Spezialeffekte eher rudimentär. Zum Beispiel wurde die finale Szene mit „Der, der hinter den Reihen wandelt“ mit Animations-Overlays und simplen optischen Effekten erzeugt. Diese Effekte wurden später oft als „veraltet“ oder „schlecht gealtert“ kritisiert.
- Die Maisernte: Da die Dreharbeiten nicht während der Maisernte stattfanden, mussten die Filmemacher das Wachstum der Maispflanzen selbst beschleunigen. Sie pflanzten und pflegten ihre eigenen Maisfelder, da die natürliche Vegetationsperiode nicht mit dem Drehplan übereinstimmte.
- John Franklin (Isaac Chroner): John Franklin, der den charismatischen Anführer Isaac spielt, war bereits 24 Jahre alt, als er die Rolle des kindlichen Sektenführers übernahm. Franklin leidet an Wachstumsstörungen (Growth Hormone Deficiency), was sein kindliches Aussehen erklärt, obwohl er erwachsen war. Seine Darstellung von Isaac gilt als eine der denkwürdigsten und gruseligsten Kinderschurken der Filmgeschichte.
- Courtney Gains (Malachai Boardman): Malachai, der mit seinem roten Haar und seiner brutalen Art die wohl einschüchterndste Figur im Film ist, wird von Courtney Gains gespielt. Gains’ Darstellung machte ihn zu einer Kultfigur des Horrorfilms. Besonders bekannt ist die Szene, in der Malachai schreit: „Outlander! We have your woman!“ (dt. „Fremder! Wir haben deine Frau!“), die in späteren Parodien und Popkulturreferenzen oft zitiert wurde.
- Linda Hamilton (Vicky Baxter): Linda Hamilton, die später als Sarah Connor in Terminator (1984) berühmt wurde, spielte Vicky, eine der Hauptprotagonistinnen. Ihr Auftritt in Kinder des Zorns fand im selben Jahr wie ihr Durchbruch in Terminator statt.
- Kultstatus: Trotz der negativen Kritiken entwickelte der Film einen treuen Kultstatus. Fans lieben die Atmosphäre des Films, die unheimliche Darstellung von Isaac durch John Franklin und die ikonische Rolle von Malachai. Der Begriff „Outlander!“ wurde zu einem beliebten Meme in der Popkultur.
- Einfluss auf das Horror-Genre: Der Film ist ein Beispiel für das „kinderzentrierte Horror-Subgenre“, in dem Kinder eine zentrale Rolle als Bösewichte spielen. Filme wie „Das Dorf der Verdammten“ (1960) und „Das Omen“ (1976) gehören ebenfalls in diese Kategorie.
- John Franklin kehrt zurück: John Franklin kehrte 1999 in Children of the Corn 666: Isaac’s Return zurück, in dem er erneut die Rolle von Isaac übernahm.
Trailer (engl.):