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Hexen von heute

hvhHexen von heute (Originaltitel: Le streghe, international: The Witches) ist ein italienischer Episodenfilm aus dem Jahr 1967. Der Film besteht aus fünf unabhängigen Kurzgeschichten, die von unterschiedlichen Regisseuren inszeniert wurden. Die Hauptrolle in allen Episoden spielt die berühmte italienische Schauspielerin Silvana Mangano. Die Episoden handeln von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen und persönlichen Konflikten, wobei das zentrale Thema weibliche Macht und ihre Darstellung in verschiedenen Lebenslagen ist.

Filmhandlung unterteilt in 5 Episoden

1. „La strega bruciata viva“ (Die lebendig verbrannte Hexe) – Regie: Luchino Visconti

Die erste Episode zeigt eine berühmte Schauspielerin (gespielt von Silvana Mangano), die in den Alpen Urlaub macht. Sie wird von der Gesellschaft um sie herum mit Argwohn und Neid betrachtet. Während eines Abendessens mit reichen Freunden wird sie plötzlich krank, was ein verborgenes Geheimnis enthüllt: Sie ist schwanger und möchte abtreiben. Der moralische Druck der Gesellschaft um sie herum wird als erdrückend dargestellt. Der Titel „lebendig verbrannt“ spielt auf den metaphorischen Hexenprozess an, dem sie sich in der modernen Gesellschaft ausgesetzt sieht.

2. „Senso civico“ (Bürgersinn) – Regie: Mauro Bolognini

In dieser komödiantischen Episode spielt Silvana Mangano eine Frau, die mit einem verletzten Mann konfrontiert wird, der einen Unfall hatte. Sie bietet ihm an, ihn ins Krankenhaus zu fahren, doch ihr Ziel ist nicht die Hilfeleistung, sondern ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen: Sie will keine Strafe für Verkehrsdelikte bekommen und ihre eigenen Interessen durchsetzen. Diese Episode zeigt die Heuchelei und den Egoismus in einer urbanen Gesellschaft.

3. „La terra vista dalla luna“ (Die Erde vom Mond gesehen) – Regie: Pier Paolo Pasolini

Diese surrealistische Episode mit grotesken Elementen zeigt Silvana Mangano als eine stumme Frau, die von einem Vater-Sohn-Duo, gespielt von Totò und Ninetto Davoli, geheiratet wird. Sie hoffen, mit ihrer Hilfe ihre finanziellen Probleme zu lösen. Das Leben mit ihr bringt jedoch eine tragische Wendung, als sie stirbt. Trotzdem hält die absurde Komik der Situation bis zum Ende an, indem die Familie weiterhin hofft, durch sie Reichtum zu erlangen.

4. „La siciliana“ (Die Sizilianerin) – Regie: Franco Rossi

Diese Episode spielt in einem kleinen sizilianischen Dorf. Hier spielt Silvana Mangano eine Frau, die versucht, ihren Bruder vor einem Ehrenmord zu bewahren, nachdem sie von einem Mann öffentlich beleidigt wurde. Die Geschichte handelt von der rigiden patriarchalen Struktur und den traditionellen Ehrvorstellungen, die das Leben der Menschen in Sizilien prägen. Die Frau versucht, sich gegen die Zwänge dieser traditionellen Gesellschaft zu wehren, hat jedoch wenig Erfolg.

5. „Una sera come le altre“ (Ein Abend wie jeder andere) – Regie: Vittorio De Sica

In der letzten Episode sieht man Silvana Mangano als eine frustrierte Ehefrau, die sich von ihrem langweiligen Ehemann, gespielt von Clint Eastwood, entfremdet fühlt. Die Episode behandelt die innere Leere und Langeweile in der Ehe und die unerfüllten Sehnsüchte der Frau. Sie fantasiert von einem aufregenderen Leben und ihrer Flucht aus der Monotonie. In ihren Träumen stellt sie sich als eine Femme fatale vor, die von Männern verehrt wird, was im Kontrast zu ihrer tatsächlichen Lebensrealität steht.

Regie: Luchino Visconti, Mauro Bolognini, Pier Paolo Pasolini, Franco Rossi, Vittorio De Sica
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini
Produzent: Dino De Laurentiis
Kamera: Giuseppe Rotunno, Armando Nannuzzi
Musik: Piero Piccioni

Hauptdarsteller|innen:

  • Silvana Mangano spielt in allen fünf Episoden die Hauptrolle. Sie verkörpert unterschiedliche Frauencharaktere, die mit gesellschaftlichen, moralischen und emotionalen Herausforderungen konfrontiert sind.
  • Totò spielt eine wichtige Rolle in der Episode „La terra vista dalla luna“ als Vater.
  • Ninetto Davoli ist in der gleichen Episode als Totòs Sohn zu sehen.
  • Clint Eastwood spielt den gelangweilten Ehemann in „Una sera come le altre“.

Hintergrund:

Le streghe (Hexen von heute) war ein experimenteller Versuch, verschiedene Ansätze des Filmemachens und unterschiedliche Stile in einem einzigen Werk zu vereinen. Die Leistung von Silvana Mangano als zentrale Figur in allen Episoden wird allgemein als bemerkenswert gelobt, da sie in der Lage ist, vielseitige und komplexe Charaktere darzustellen. Der Film spielt mit der Thematik von weiblicher Stärke, Unterdrückung und dem Druck, den die Gesellschaft auf Frauen ausübt.

Heute wird der Film als interessantes Beispiel des italienischen Kinos der 1960er-Jahre betrachtet, das durch eine Mischung aus gesellschaftlicher Satire und künstlerischer Freiheit geprägt ist.

Trailer:

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