Die Zeitmaschine ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1960, der von George Pal produziert und von MGM veröffentlicht wurde. Der Film basiert auf dem Roman von H.G. Wells aus dem Jahr 1895 und wurde von David Duncan für die Leinwand adaptiert.
Filmhandlung:
Der Film beginnt in London im Jahr 1899, wo George (Rod Taylor), ein brillanter Wissenschaftler und Erfinder, einer skeptischen Gruppe von Freunden seine neueste Erfindung präsentiert: eine Zeitmaschine.
Trotz ihrer Zweifel ist George überzeugt von der Machbarkeit seines Projekts und erklärt, dass die Maschine in der Lage ist, durch die Zeit zu reisen.
Seine erste Reise führt ihn weiter in die Zukunft, die von zwei gegensätzlichen Gesellschaften bewohnt wird: den sanften Eloi und den brutalen Morlocks. Die Eloi leben in einer idyllischen Welt an der Oberfläche, während die Morlocks in unterirdischen Höhlen hausen und die Eloi wie Vieh halten.
George freundet sich mit einer Eloi-Frau namens Weena an und erfährt mehr über die traurige Realität dieser scheinbar perfekten Welt. Er erkennt, dass die Morlocks die Eloi als Nahrung nutzen und die Zivilisation in eine aussichtlose Zukunft geführt haben.
Regie & Produzent: George Pal
Drehbuch: David Duncan (basierend auf dem Roman von H.G. Wells)
Kamera (Director of Photography): Paul Vogel
Schnitt: George Tomasini
Musik: Russell Garcia
Produktionsdesign: George Pal
Spezialeffekte (Special Effects Supervisor): Gene Warren, Tim Baar
Visuelle Effekte: Wah Chang (für Kreaturen und Modellbau)
Requisite (Props Design): Wah Chang (Design der Zeitmaschine)
Studioproduktion: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Das sind die wichtigsten Figuren aus diesem Film:
- Dr. George (Rod Taylor): Dr. George ist der Protagonist und Erfinder der Zeitmaschine. Er ist ein brillanter Wissenschaftler und ein Mann von großer Entschlossenheit. Nachdem seine Verlobte ermordet wurde, setzt er alles daran, die Zeitmaschine zu bauen, um Antworten zu finden und seine Tragödie zu überwinden.
- Weena (Yvette Mimieux): Weena ist eine junge Eloi-Frau, die George in der Zukunft trifft. Sie wird zu seiner Begleiterin und zeigt ihm die Welt der Eloi. Durch ihre Beziehung zu George wird sie zu einem Symbol für die unschuldigen Opfer in dieser dystopischen Zukunft.
- Filby (Alan Young): Filby ist ein enger Freund von George aus der viktorianischen Zeit. Er ist einer der ersten, der von Georges Plänen für die Zeitmaschine erfährt und versucht, ihn davon abzubringen, sie zu benutzen. Er repräsentiert die skeptische und bodenständige Sichtweise, die George herausfordert.
- David Philby (Sebastian Cabot): David Philby ist ein weiterer Freund von George aus der viktorianischen Zeit. Anders als Filby unterstützt er Georges Bestrebungen und ist fasziniert von der Idee der Zeitreise. Er ist ein bisschen mehr aufgeschlossen gegenüber Georges unkonventionellen Ideen.
- Die Morlocks: Die Morlocks sind die antagonisierenden Wesen in der dystopischen Zukunft, in die George reist. Sie leben unter der Erde und sind die Schöpfer der technologischen Zivilisation, die die Welt der Eloi bedroht. Sie repräsentieren die dunkle Seite der menschlichen Natur und die Konsequenzen von Gier und Unterdrückung.
- Die Eloi: Die Eloi sind die friedlichen Bewohner der dystopischen Zukunft. Sie leben an der Oberfläche in einer scheinbar idyllischen Gesellschaft, sind aber auch Opfer der Morlocks, die sie als Nahrungsquelle nutzen. Sie symbolisieren die verletzliche Unschuld und die Konsequenzen von Ignoranz und Passivität.
Wissenswertes über den Film „die Zeitmaschine“
- Design der Zeitmaschine: Die Zeitmaschine selbst ist eines der ikonischsten Requisiten der Filmgeschichte. Das Design erinnert an ein antikes Fahrzeug mit einem großen drehbaren Scheibenrad im Hintergrund, das als Zeitanzeiger fungiert. Die elegante, viktorianisch anmutende Ästhetik der Maschine unterstreicht die Epoche des 19. Jahrhunderts, aus der George stammt. Das ikonische Design wurde so bekannt, dass es in späteren Filmen, Serien und Popkultur-Referenzen wieder aufgegriffen wurde.
- Spezialeffekte: George Pal setzte für den Film auf Stop-Motion-Effekte und Zeitraffer-Fotografie, um den Zeitverlauf sichtbar zu machen. Besonders beeindruckend ist die Sequenz, in der sich die Welt um den Protagonisten herum in atemberaubender Geschwindigkeit verändert. Man sieht Pflanzen wachsen, Gebäude verfallen und sich die Mode der Menschen verändern – all das mit relativ einfachen, aber wirkungsvollen Techniken.
- Visuelle Effekte: Für die Darstellung der Reise durch die Zeit wurden farbige Lichtspiele und animierte Überblendungen verwendet, die das Vergehen der Jahre darstellen. Diese Effekte waren für die damalige Zeit revolutionär und trugen dazu bei, dass der Film den Oscar für die besten Spezialeffekte gewann.
- Rod Taylor als George: Der australische Schauspieler war zur Zeit der Dreharbeiten ein aufstrebender Star. Seine Darstellung des nachdenklichen und neugierigen Wissenschaftlers wurde von der Kritik gelobt. Taylor wurde später mit Filmen wie „Die Vögel“ (1963) von Alfred Hitchcock zu einer bekannten Größe in Hollywood.
- Alan Young als David Filby/James Filby: Er spielt Georges Freund und Investor, der am Anfang des Films als Gesprächspartner dient. Interessanterweise spielte Alan Young später in einer Neuverfilmung der „Zeitmaschine“ (2002) ebenfalls eine kleine Rolle als Blumenladenbesitzer.
- Der Name des Zeitreisenden: Im Roman von H.G. Wells hat der Zeitreisende keinen Namen, er wird nur als „The Time Traveller“ bezeichnet. Im Film erhält er den Namen George, was möglicherweise eine Anspielung auf den Regisseur George Pal oder H.G. Wells selbst ist (dessen Vorname Herbert George war).
- Fokus auf Romantik: Im Film gibt es eine Liebesgeschichte zwischen George und Weena, die im Roman nicht existiert. Dieser Fokus auf romantische Elemente war in den 1960er Jahren eine gängige Praxis, um das Publikum stärker zu binden.
- Der Sozialkommentar: Während der Roman eine scharfe Kritik an der Klassengesellschaft des viktorianischen Englands darstellt, sind diese sozialkritischen Aspekte im Film abgeschwächt. Im Roman symbolisieren die Eloi und Morlocks die Klassenunterschiede der britischen Gesellschaft, während der Film mehr auf das Abenteuer und die Unterhaltung abzielt.
- Technologie & Wissenschaft: Die Zeitmaschine selbst steht als Symbol für den wissenschaftlichen Fortschritt, aber auch für die Gefahren, die mit der Macht des Wissens einhergehen.
- Zukunftsvisionen: Die Vision einer gespaltenen Zukunftsgesellschaft – Eloi (Oberwelt) und Morlocks (Unterwelt) – ist eine düstere Prognose für die soziale Ungleichheit, die auch in modernen Dystopien wie „Die Tribute von Panem“ wiederzufinden ist.
- Oscar-Gewinn: Der Film gewann 1961 den Oscar für die besten Spezialeffekte – ein beeindruckender Erfolg für einen Science-Fiction-Film.
- Neuverfilmung (2002): Im Jahr 2002 wurde die Geschichte erneut verfilmt, diesmal mit Guy Pearce in der Hauptrolle. Die Neuverfilmung erhielt gemischte Kritiken, konnte jedoch visuell überzeugen. Alan Young, der in der 1960er-Version mitspielte, hatte einen Cameo-Auftritt als Blumenhändler.
- Ehrungen und Restauration: „Die Zeitmaschine“ von 1960 wurde mehrfach digital restauriert und als Blu-ray-Special-Edition neu veröffentlicht. Sie gilt als Klassiker des Science-Fiction-Genres.
- Requisiten-Schicksal: Das Originalmodell der Zeitmaschine wurde von der Produktionsfirma MGM versteigert, verschwand aber später unter mysteriösen Umständen. Eine Kopie des Modells tauchte später bei Sammlern und in Museen auf.
- Inspirationsquelle für „Doctor Who“: Einige Fans behaupten, dass die TV-Serie „Doctor Who“ (1963) durch „Die Zeitmaschine“ inspiriert wurde. Die TARDIS der Serie ähnelt der Idee einer Zeitmaschine, die sich in verschiedene Zeitepochen bewegt.
- H.G. Wells als Zeitreisender: In der Popkultur wird H.G. Wells oft als Zeitreisender dargestellt, vor allem in Filmen wie „Time After Time“ (1979), in dem Wells selbst zur Hauptfigur wird und durch die Zeit reist.
Trailer:
Uhh Frau Mimieux war damals da schon ganz niedlich. 😀
Der Film ist aber auch toll. Die Effekte und Kostüme wirken heute zwar ein bisschen albern, aber es sieht doch noch gut aus und gerade die Morlocks fand ich als Kind richtig gruselig. Die waren schlimmer als Freddy Krueger damals.