Regie: Kim Hung-Sun
Darsteller: Ji-tae Yoo, Yunjin Kim, Hae-soo Park, Jong-seo Jeon, Won-jong Lee, Myung-hoon Park
Jahr: 2022 Land: Südkorea
Manchmal passiert es doch noch, dass Netflix mich überrascht und dieses Mal war es mit Haus des Geldes: Korea. Ehrlich gesagt war ich am überlegen, ob ich mir das jetzt gebe oder nicht, weil ich mag das Original und ich war mir hier etwas unsicher, aber dann sah ich mir den Trailer an und gab diesem Remake doch eine Chance und nun lasst uns mal sehen, was bei raus kam.
Haus des Geldes: Korea zeichnet das Bild, dass sich Nord-Korea und Süd-Korea endlich vertragen haben und sich zu einem gemeinsamen Staat zusammenschließen und deswegen wurde auch auf der ehemaligen Staatsgrenze die neue Banknotendruckerei erbaut und gegründet mit neuer Währung und all den schönen Sachen. Doch da ist nun jemand, der sich selbst „Professor“ nennt und dieser Professor plant den Raubüberfall überhaupt – er schart eine Gruppe Verbrecher, die alle ihre speziellen Fähig- und Fertigkeiten haben, um sich und will nicht einfach nur die Banknotendruckerei ausrauben, sondern sie verschanzen sich im Gebäude, nehmen Geiseln und drucken ihr Geld selber und dann am Ende mit sehr sehr viel Geld verschwinden zu können. Soweit der Plan, aber nicht alles soll so glatt laufen, wie es sich der Professor erdacht hatte.
So viel zur Handlung – ich denke sie ist größenteils durch das Original Haus des Geldes bekannt und kommen wir auch gleich zu dem Thema Remake. Ich mag das Original. Als ich damals 2017 die erste Staffel sah, war ich schon begeistert von der Serie, denn die Geschichte wird toll erzählt, es blieb immer spannend, ich fand die Charaktere interessant und wie sich da alles entwickelt und auch die Idee mit dem Überfall und sich das Geld selber zu drucken – das war schon toll und ich habe die erste Staffel dann auch mehrmals geschaut und ich freute mich dann auch, dass es weiterging mit Staffel 2 und am Ende hat es die Serie auf 5 Staffeln geschafft. Zwar schade, dass es nachher nicht mehr so toll war wie mit Staffel 1, aber dazu ein anderes Mal mehr. Hier soll es um das Remake Haus des Geldes: Korea gehen und dies muss sich natürlich am Original messen und schon einmal vorweggenommen es war recht interessant.
Ich hatte anfangs meine Zweifel, weil Remakes sind immer so eine Sache – es gibt die Guten, die manchmal auch wirklich Sinn machen und das gibt es auch die Bösen deren Existenz man am liebsten abstreiten möchte und ich war mir nicht sicher, ob ein koreanisches Remake einer spanischen Serie für mich funktionieren würde. Aber nach dem ich mir den Trailer angesehen hatte, war die Neugierde doch geweckt, weil so übel sah das Ganze gar nicht aus. Inhaltlich wusste ich, was mich erwartet und die Idee ist immer noch toll, aber leider war hier für mich die Spannung raus, weil ich fand keinen Zugang zu diesen Charakteren hier. Es wurde zwar viel aus dem Original übernommen wie Namen, Beziehungsgeflechte, Situationen und vieles mehr, aber irgendwie funktioniert es nicht für mich. Im Original ist alles dynamischer, witziger und unterhaltsamer – es wirkt natürlicher und im Remake mehr gekünstelt. Es ist zwar gut gemacht und auch unterhaltsam, aber irgendwo fehlt es mir da an Substanz.
Wenn ich mir da jetzt mal etwas rausnehme als Beispiel die Figur Berlin. Im Original Berlin hat Charme, aber er ist auch ein Psycho und bei ihm merkt man auch, dass er nicht ohne ist, aber der Berlin im Remake fühlt sich für mich mehr wie so ein Möchtegern an. Ich empfinde den nicht als bedrohlich oder als tickende Zeitbombe – er ist halt da, macht seinen Job und gut. Ist mir für meinen Geschmack zu wenig.
Dies Ganze zieht sich so durch, durch die 6 Episoden der ersten Staffel. Es ist immer noch gut und man kann es sich ansehen und ich fand diese alternative Version im koreanischen Umfeld ganz interessant und wenn Staffel 2 kommt, werde ich mir die wahrscheinlich auch ansehen, aber ich denke, dass es bei einer einmaligen Sichtung bleibt, weil wenn wirklich, dann schaue ich mir lieber nochmals das Original an.