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Der Exorzist (1973)

deDer Film Der Exorzist gilt als einer der beängstigendsten Horrorfilme aller Zeiten. Er erzählt die schockierende Geschichte der 12-jährigen Regan MacNeil, die von einer dämonischen Entität besessen wird. Die Handlung entfaltet sich in mehreren Schritten:

Filmhandlung:
Der Film beginnt in der antiken irakischen Stadt Hatra. Dort entdeckt der katholische Priester und Archäologe Father Merrin (Max von Sydow) bei einer Ausgrabung eine dämonische Statue. Das Bild zeigt Pazuzu, eine böse Figur aus der mesopotamischen Mythologie. Diese Entdeckung bedeutet, dass schlimme Dinge passieren werden.

In Washington, D.C. lernen wir die Schauspielerin Chris MacNeil (Ellen Burstyn) kennen. Sie lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Regan (Linda Blair) in einem großen Haus. Chris arbeitet an einem Film. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist gut, und das Familienleben scheint normal zu sein.

Regan verhält sich zunehmend seltsam. Erst mal erzählt sie von imaginären Freunden und benimmt sich ziemlich angsteinflößend. Ihr Verhalten wird immer besorgniserregender. Sie bekommt plötzlich Wutanfälle, flucht und zeigt unkontrollierte Körperbewegungen. Schließlich gibt es auch körperliche Anzeichen für eine Veränderung: Möbel bewegen sich von selbst und es sind unheimliche Geräusche im Haus zu hören.

Chris sucht medizinische Hilfe und bringt Regan zu verschiedenen Ärzten. Die machen jede Menge Tests, auch Hirnscans. Aber sie finden nichts. Die Ärzte denken, Regan hat psychische Probleme oder neurologische Störungen. Aber als Regan immer stärker wird und immer mehr unerklärliche Sachen macht, schlagen die Ärzte vor, einen Exorzismus durchzuführen…

Regie: William Friedkin
Drehbuch: William Peter Blatty (basierend auf seinem gleichnamigen Roman)
Musik: „Tubular Bells“ von Mike Oldfield wird oft mit dem Film in Verbindung gebracht.
Laufzeit: 122 Minuten

Schauspieler /innen:

Rolle Darsteller Deutscher Synchronsprecher
Regan Teresa MacNeil Linda Blair Simone Brahmann
Chris MacNeil Ellen Burstyn Agnes Fink
Pater Lankester Merrin Max von Sydow Dieter Borsche
Pater Damien Karras Jason Miller Michael Degen
Lt. William Kinderman Lee J. Cobb Arnold Marquis
Burke Dennings Jack MacGowran Pinkas Braun
Sharon Spencer Kitty Winn Elisabeth von Molo
Pater Dyer Reverend William O’Malley Harald Leipnitz
Karl Rudolf Schündler Rudolf Schündler
Dr. Taney Robert Symonds Hansjörg Felmy
Stimme des Teufels Mercedes McCambridge Hanne Wieder

Im Jahr 2001 wurde eine neue Synchronfassung des Films herausgebracht, in der einige Rollen von anderen Sprechern übernommen wurden. Beispielsweise wurde in der neuen Fassung die Rolle der Chris MacNeil von Krista Posch und die Rolle des Pater Lankester Merrin von Hartmut Reck synchronisiert.

Wissenswertes

  • Inspiration aus einem wahren Fall
    Der Roman von William Peter Blatty basiert lose auf einem echten Exorzismus-Fall aus dem Jahr 1949, den man als den „Roland Doe“-Fall kennt. Ein 14-jähriger Junge, der in Maryland lebte, soll Anzeichen einer Besessenheit gezeigt haben, zum Beispiel, dass er Möbel bewegte, unnatürliche Geräusche machte und in fremden Sprachen sprach. Der Fall wurde von einem Jesuiten-Priester dokumentiert, der an der Durchführung des Exorzismus beteiligt war.
  • Religiöse Kontroverse
    Wegen seiner religiösen Thematik und der Darstellung der katholischen Kirche wurde der Film heftig diskutiert. Die katholische Kirche war gespalten: Einige Geistliche betrachteten den Film als „Werbung für die Macht Gottes“, während andere ihn als blasphemisch ansahen.
  • Einfluss der mesopotamischen Mythologie
    Der Film zeigt eine dämonische Statue, die Pazuzu, einen mesopotamischen Dämon des Windes und der Seuchen, darstellt. Diese Figur hat in der Mythologie eine symbolische Bedeutung als Schutz vor böser Magie, aber im Film verkörpert sie das pure Böse.
  • Extrem lange Dreharbeiten
    Die Dreharbeiten dauerten viel länger als geplant – insgesamt 200 Tage anstelle der ursprünglich geplanten 85 Tage. Dies war auf zahlreiche Unfälle, Pannen und Friedkins Perfektionismus zurückzuführen.
  • „Verfluchtes Set“
    Viele halten das Set von „Der Exorzist“ für „verflucht“, da sich mehrere tragische Unfälle ereigneten:

    • Brand am Set: Das Set des Hauses der MacNeils brannte fast vollständig ab, was die Produktion um sechs Wochen verzögerte.
    • Unfälle und Todesfälle: Zwei Schauspieler (Jack MacGowran, der Burke Dennings spielte, und Vasiliki Maliaros, die die Mutter von Pater Karras spielte) starben kurz nach Abschluss der Dreharbeiten. Einige Crew-Mitglieder berichteten über Verletzungen, wie Knochenbrüche, die während der Dreharbeiten auftraten.
    • Todesfälle von Familienangehörigen: Mehrere Darsteller und Crew-Mitglieder verloren während der Produktion Angehörige, darunter auch der Bruder von Max von Sydow.
  • Echte Kälte am Set
    Für die Exorzismus-Szenen im Schlafzimmer ließ Regisseur Friedkin die Temperatur auf -20°C absenken, um den Atem der Schauspieler als „Atemwolken“ sichtbar zu machen. Es war so kalt, dass die Schauspieler zwischen den Szenen Mäntel und Decken tragen mussten.
  • Echte Verletzungen der Schauspieler
    • Ellen Burstyn (Chris MacNeil) erlitt eine Rückenverletzung, als sie bei einer Szene, in der Regan sie mit übernatürlicher Kraft stößt, hart auf den Boden fiel. Ihr Schrei im Film ist echt, da sie tatsächlich Schmerzen hatte.
    • Linda Blair (Regan MacNeil) wurde durch die Riemen, die sie während der Exorzismus-Szenen festhielten, verletzt. Sie erlitt eine Verletzung an der Wirbelsäule, die ihr noch Jahre später Schmerzen bereitete.
  • Einsatz echter Exorzisten
    William Friedkin beriet sich während der Produktion mit echten katholischen Priestern, die an Exorzismen beteiligt waren. Tatsächlich ließ er den Priester Thomas Bermingham, der im Film eine Nebenrolle spielte, das Set segnen.
  • Stimme des Dämons
    Die dämonische Stimme von Regan wurde von Mercedes McCambridge, einer erfahrenen Radiomoderatorin und Schauspielerin, eingesprochen. Um die dämonische Stimme authentisch klingen zu lassen, rauchte McCambridge Zigaretten, trank rohe Eier und trank Whisky, bevor sie ihre Dialoge aufnahm. Diese Methode führte dazu, dass ihre Stimme rau und bösartig klang.
  • Zensur und Verbote
    In mehreren Ländern (u. a. Großbritannien) war „Der Exorzist“ für Jahre auf der Liste der „Video Nasties“ (Filme, die aufgrund ihres Inhalts verboten oder zensiert wurden). Erst später wurde er vollständig freigegeben.

🏆 Erfolge und Auszeichnungen

  • Kritischer und kommerzieller Erfolg
    • „Der Exorzist“ war der erfolgreichste Horrorfilm seiner Zeit und hielt den Rekord, bis „Es“ (2017) ihn überholte.
    • Er spielte über 441 Millionen US-Dollar (inflationsbereinigt) ein.
  • Oscars und Nominierungen
    • 10 Oscar-Nominierungen, darunter Bester Film – eine Seltenheit für einen Horrorfilm.
    • Zwei Gewinne: Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Ton.
  • Langfristige kulturelle Wirkung
    • Der Film beeinflusste das Genre des übernatürlichen Horrors nachhaltig und wird oft als einer der besten Filme aller Zeiten eingestuft.
    • Er führte zu einer erneuten Faszination für das Konzept des Exorzismus, das in späteren Filmen wie „The Conjuring“ oder „Insidious“ weitergeführt wurde.

Trailer:

Autorenbewertung

"Der Exorzist" (1973) ist ein echt gut gemachter Horrorfilm, der psychologischen Schrecken mit übernatürlicher Bedrohung kombiniert. Die Bilder sind verstörend, die Atmosphäre intensiv und die Exorzismus-Szenen legendär. Der Film hat das Genre revolutioniert und ist bis heute unerreicht. Er verbindet realistische Darstellungen mit metaphysischem Grauen und sorgt für anhaltenden Albtraumstoff. Kein Wunder, dass der Film als zeitloser Klassiker gilt.

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