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Spiel mir das Lied vom Tod

smdlvtSpiel mir das Lied vom Tod (Originaltitel: C’era una volta il West, 1968) ist ein Westernfilm von Sergio Leone, der zu den bekanntesten Vertretern des Genres zählt. Er gehört zur sogenannten „Dollar-Trilogie“ und gilt als ein Meilenstein des Italowesterns. Die Handlung spielt im späten 19. Jahrhundert und dreht sich um Machtkämpfe, Rache und den Aufbau einer neuen Zivilisation im Wilden Westen.

Rache und das Geheimnis um „Harmonica“

Die Geschichte beginnt mit einer rätselhaften Szene an einem verlassenen Bahnhof. Drei Männer warten dort auf einen Zug, offensichtlich auf jemanden. Der Zug trifft ein, und aus den Waggons kommt eine Figur, die nur als „Harmonica“ (gespielt von Charles Bronson) bekannt ist. Er spielt eine melancholische Melodie auf seiner Mundharmonika. Die Männer konfrontieren ihn, doch es kommt zu einer Schießerei, bei der Harmonica alle drei Gegner tötet.

Harmonica verfolgt im Film zwei Ziele: Er sucht nach dem berüchtigten Frank (Henry Fonda), einem brutalen und eiskalten Killer, und er will das Geheimnis der Farm von Brett McBain entschlüsseln. Die Verbindung zwischen Harmonica und Frank bleibt lange im Dunkeln, doch schnell wird klar, dass Harmonica aus Rache handelt. Frank hat ihm in der Vergangenheit etwas Schreckliches angetan.

Der Bau der Eisenbahn und das Schicksal von Jill McBain

Parallel dazu entwickelt sich die Geschichte von Jill McBain (Claudia Cardinale), einer ehemaligen Prostituierten aus New Orleans, die in den Westen kommt, um ein neues Leben zu beginnen. Sie hat den irischen Farmer Brett McBain geheiratet, der im Besitz eines wichtigen Stücks Land ist: Sweetwater. Sweetwater ist nicht wegen seines Bodens wertvoll, sondern weil es die einzige Wasserquelle in der Nähe einer geplanten Eisenbahnstrecke ist. McBain hat dies erkannt und wollte eine Stadt um diese Quelle herum aufbauen.

Doch als Jill ankommt, findet sie die Familie McBain tot vor – ermordet von Frank und seinen Männern im Auftrag des skrupellosen Eisenbahnmoguls Morton (Gabriele Ferzetti). Morton plant, die Eisenbahn bis zur Pazifikküste zu bauen, und will McBains Land für sich gewinnen, um das Monopol über die Wasserquelle zu sichern. Frank wird damit beauftragt, McBain zu töten und Jill einzuschüchtern.

Cheyenne, der Gesetzlose

Cheyenne (gespielt von Jason Robards) ist ein charismatischer Bandit, der zunächst verdächtigt wird, hinter dem Mord an den McBains zu stecken, da Franks Männer mit Mänteln auftreten, die für Cheyennes Bande charakteristisch sind. Doch es stellt sich schnell heraus, dass Cheyenne nichts mit der Tat zu tun hat und selbst gegen Frank kämpft.

Cheyenne freundet sich im Laufe des Films mit Jill an und bietet ihr seine Hilfe an. Er ist zwar ein Gesetzloser, aber in ihm steckt ein gerechter Kern. Im Gegensatz zu Frank ist Cheyenne kein kaltblütiger Mörder und respektiert Jills Unabhängigkeit.

Konflikt um das Land und das Schicksal der Eisenbahn

Während die verschiedenen Charaktere ihre eigenen Motive verfolgen, wird klar, dass Sweetwater ein zentraler Schauplatz der Konflikte ist. Morton ist todkrank und will um jeden Preis den Bau der Eisenbahn vollenden. Frank hingegen nutzt Mortons Schwäche, um seine eigene Macht zu vergrößern.

Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati, Dario Argento, Bernardo Bertolucci
Musik: Ennio Morricone
Kamera:Tonino Delli Colli
Schnitt: Nino Baragli
Produktion: Fulvio Morsella, Bino Cicogna

Hauptdarsteller|innen:

Charles Bronson als Harmonica
Ein mysteriöser Fremder, der eine Mundharmonika spielt und auf Rache sinnt.

Henry Fonda als Frank
Ein skrupelloser und brutaler Revolverheld, der für den Eisenbahnboss Morton arbeitet.

Claudia Cardinale als Jill McBain
Eine ehemalige Prostituierte aus New Orleans, die nach Sweetwater kommt, um das Erbe ihres ermordeten Ehemanns zu übernehmen.

Jason Robards als Cheyenne
Ein Bandit, der zunächst als Verdächtiger für die Morde an der McBain-Familie angesehen wird, aber letztlich auf Jills Seite steht.

Gabriele Ferzetti als Morton
Ein kranker Eisenbahnmogul, der den Bau der Eisenbahnlinie durch das Land vorantreibt und Frank anheuert, um seine Interessen durchzusetzen.

Paolo Stoppa als Sam
Der Stationsvorsteher, der Jill aufnimmt, als sie in Sweetwater ankommt.

Woody Strode als Stony
Einer der drei Killer, die am Anfang auf Harmonica warten.

Jack Elam als Snaky
Ein weiterer Killer aus der Eröffnungsszene.

Lionel Stander als der Barkeeper in Cheyennes Unterschlupf.

Trailer:

Autorenbewertung

"Spiel mir das Lied vom Tod" ist mehr als nur ein Westernfilm. Er behandelt zentrale Themen wie Rache, Vergänglichkeit und den Übergang von Wildheit zur Zivilisation. Das Land und die Eisenbahn stehen als Symbole für den Fortschritt, der den alten Westen verdrängt. Die Charaktere – Jill, Harmonica, Frank und Cheyenne – repräsentieren jeweils verschiedene Aspekte dieser Zeit des Wandels: Jill steht für die Zukunft, Harmonica für die Rache und die ungelöste Vergangenheit, Frank für die Gier und Gewalt, und Cheyenne für den aussterbenden Gesetzlosen. Der Film ist berühmt für seine lange, wortlose Szenen, in denen Sergio Leone mit Bildsprache und Ennio Morricones unvergesslicher Musik Emotionen vermittelt. Das Duell zwischen Harmonica und Frank ist ein perfektes Beispiel für die minimalistische und doch kraftvolle Inszenierung, die den Film zu einem Klassiker macht.

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